Spontanität ist gefragt in Ulan Bator

16 09 2011

Keine Aussicht auf eine interessante Tour nach meinem Geschmack – Zufall führt zum Spontanitätstest – Schulbesuch in einer Mongolischen Privatschule in Darkhan – zurück nach Ulan Bator – Sightseeing in Ulan Bator.

Am Dienstagmorgen wachte ich schon vor acht Uhr auf, nahm mein Netbook und setzte mich auch auf die Couch im Eingangsbereich. Um es kurz zu machen, dort blieb ich mit einer kurzen Ausnahme sitzen bis um etwa vier Uhr nachmittags. Meine Absicht war es, eine Team für eine Tour zusammen zu kriegen. Dazu brauchte ich mindestens drei andere Leute, die auch Lust haben ein paar Seen im Westen der Mongolei zu besuchen und dazu das nötige Kleingeld sowie etwa 10 Tage aufbringen können. Mission impossible wie sich herausstellte. Die Saison ist vorbei. So nahm ich die Stellung in dem Eingangsbereich ein, um alle zu fragen ob sie Interesse hätten.

Langsam kamen immer mehr Leute rein und ich hörte wiedermal ein bisschen Schweizerdeutsch, ja sogar Berndeutsch. Dadurch kam ich schnell ins Gespräch und es stellte sich nach kurzer Zeit heraus, dass zwei der drei Frauen Lehrerinnen sind. Als ich dann erfuhr, dass eine von ihnen seit mehr als einem Jahr in der Mongolei wohnt und unterrichtet fragte ich kurzum, ob ein Schulbesuch bei ihr möglich wäre. Erfreulicherweise war dies der Fall. Da ich den Zeitpunkt so wählen wollte, dass eine 10-tägige Tour trotzdem noch möglich wäre, entschied ich mich gleich am Dienstagnachmittag mit Rita nach Darkhan zu fahren. Rite führte ihre beiden Kolleginnen in Ulan Bator herum und ich blieb im UB Guesthouse wo wir uns um vier Uhr wieder treffen wollten. Als die drei Frauen gegangen waren buchte ich mir ein Hostel in Peking. Dazu benötigte ich meinen Pass und liess diesen dann neben mir auf der Couch liegen. Und dann kam es wie es kommen musste, zwei weiter Schweizer betraten den Raum und sprachen mich gleich wegen meines Schweizerpasses an. Genau deshalb versuche ich meinen Schweizerpass jeweils nach dem Gebrauch wieder zu versorgen. Aber wie sich herausstellte war es diesmal sogar super, dass ich dies nicht tat. Denn die zwei hatten eben eine 25 Tage Tour zu zweit gebucht. Als sie mir ihre Route erzählten merkte ich, dass die erste Hälfte der Tour ziemlich genau meinen Vorstellungen entsprach. Und da musste ich einfach nachfragen, ob ich für die erste Hälfte aufspringen könnte. Sie waren von dem Gedanken her nicht abgeneigt und wir tauschten E-Mailadressen, da sie in ein anderes Guesthouse wechselten. Als Starttag hatten sie Freitag oder Samstag im Sinne, was mit meinem Schulbesuch übereinstimmte. Die restliche Zeit verbrachte ich vor dem Laptop und dem TV, packte meine Sachen und ging kurz was essen. Ein gemütlicher Tag.

Um etwa vier Uhr kam Rita mit ihren Kolleginnen zurück, ich nahm meinen kleinen Rucksack und eine Plastiktüte und wir gingen los Richtung Busbahnhof. Dort bestiegen wir einen wunderschönen Bus nach Darkhan. Darkhan liegt 250 Kilometer nördlich von Ulan Bator an der Transmongolischen Eisenbahnstrecke.

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Das wunderschöne Interieur des Buses.

Um 18.00 Uhr fuhr der Bus los. Das Ticket kostete 8000 Tugrik (etwa 5.60 CHF). Kurz nach 22.00 Uhr kamen wir in Darkhan an und gingen in Ritas Wohnung. Dort empfingen uns ihre schweizerischen Mitbewohnerinnen Eliane und Silvia. Alle drei arbeiteten als Lehrerinnen an der gleichen Mongolischen Schule. Silvia hatte eine Kürbissuppe gemacht und es hatte noch zwei Teller vorig, so kam ich in den Genuss einer guten Suppe (endlich mal ohne Fleisch). Ich durfte in der Wohnküche auf dem Sofa schlafen, auch wenn die drei nicht bei Couchsurfing registriert sind.

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Die Schule, rechts der Eingang zu Schule.

Am Mittwoch morgen nach einer kalten Dusche gings dann gegen 8 Uhr los zur Schule. Die Schule ist eine Privat Schule mit vielen ausländischen Lehrkräften. Rita war auch als Bibliothekarin angestellt und betreute am Mittwochmorgen die Bibliothek. So war dies mein erster Stopp. Ich stöberte in der Bibliothek herum, es hatte sehr viele Bücher aus der Schweiz, und auch einige Englische Bücher sowie einige Mongolische Lehrmittel. Ich betrachtete die Mongolischen Mathematiklehrmittel und staunte nicht schlecht. Also was die da alles in der Grundschule lernen, das lernen wir zum Teil nicht mal im Gymnasium.

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Die Deutsch Abteilung der Bibliothek, rechts die Englische.

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Mongolischer Einstieg in die Mathematik. Smiley

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Algebra 7. Klasse.

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Geometrie in der 7. Klasse.

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Einblick in die Theorie in der 8. Klasse.

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Analysis in der 9. Klasse.

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Einblick in eine Mongolisches Sprachlehrmittel.

Die Lektionen an dieser Schule dauern 40 Minuten, dazwischen jeweils fünf Minuten Pause und eine grosse Pause nach der dritten Lektion. Die 40 Minuten in der Bibliothek gingen sehr schnell rum und Rita suchte für mich eine Englischlektion welche ich besuchen konnte. Bei einer Mongolischen Englischlehrerin konnte ich zuschauen gehen. Sie unterrichtete eine Halbklasse einer 7. Klasse, es waren neun Schüler im Schulzimmer. Die letzten paar Minuten durften die Schüler mir fragen stellen. Zu erst wollten sie wissen wie ich heisse, wie alt ich bin und die nächste Frage war, ob ich verheiratet sei. Ich liess mir dann sagen, dass dies praktisch immer die drei ersten Fragen an einen Fremden sind.

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In dieser Schule herrscht keine Pflicht eine Schuluniform zu tragen. Die beiden Bilder oben sind in der selben Klasse aufgenommen. Die Schüler tauschten in den ersten fünf Minuten mehrmals die Plätze. Als nächstes besuchte ich eine Mathematiklektion. Die Lehrerin war Mongolin und sprach kein Wort Englisch, zum Glück brachte mich Rita hin und fragte ob es in Ordnung sei, wenn ich dem Unterricht beiwohnen würde. Es war eine 7. Klasse mit 32 Schülern. Das Zimmer war deutlich grösser, an den Wänden hingen Poster mit Sinuskurven. Das Thema der Lektion waren Schnittmengen. Am Anfang löste die Lehrerin ein Beispiel an der Wandtafel vor und stellte sogleich eine Aufgabe dazu. Die Schüler lösten die Aufgabe ruhig für sich, gingen sie der Lehrerin zeigen oder sie ging vorbei und danach arbeiteten die Schüler selbständig und ruhig weiter. Nach einer gewissen Zeit gab die Lehrerin einen weiteren Input welchem die Schüler aufmerksam lauschten. Gegen Ende der Lektion ergriff die Lehrerin nochmals das Wort und gab sehr wahrscheinlich Hausaufgaben auf.

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Das Geschriebene an der Wandtafel kann man auf dem Foto ist praktisch nicht zu erkennen, da die weissen Kreiden ausgegangen sind und mit blau geschrieben wird.

In der dritten Lektion stand Deutsch auf dem Stundenplan einer 7. Klasse. Die Lehrerin war eine Deutsche. Die Schüler an dieser Schule lernen als erste Fremdsprache Englisch und können zu Beginn der 7. Klasse zwischen Deutsch und Japanisch auswählen. Sprachunterricht scheint hier generell in Halbklassen geführt zu werden, denn auch in diesem Zimmer befinden sich nur 14 Schüler.

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Die Schüler haben wahnsinnig gut mitgemacht, aber auch dort gab es einige die diese Regel bestätigten.

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Musikalisch wurden die Familienmitglieder repetiert.

Dann war grosse Pause. Rita fragte mich was ich noch besuchen möchte. Da es keinen Hauswirtschaftsunterricht gab entschied ich mich für den Sportunterricht. Ein guter Entscheid, denn dort konnte ich ein paar gute Übungen sehen, falls ich wieder einmal Sport unterrichten werde. Rita brachte mich in die Turnhalle, welche von einem Schweizerlehrer durch Sammelaktionen in der Schweiz gesponsert wurde. In der Halle war ein Volleyballnetz gespannt, zwei Grosse Basketballkörbe hingen am oberen und unteren Ende der Halle und hinter dem einen Korb war noch eine Bühne platziert. Da gerade noch Pause war, spielten nur ein paar wenige Kinder in der Halle und forderten mich sofort zum Basketballspielen auf. Die Kinder waren etwa halb so gross wie ich und ich bemühte mich, möglichst wenig zu blocken und zu werfen und mehr meinen Mitspiele einzubeziehen und werfen zu lassen. Als es klingelte merkte ich, dass sich zwei Klassen in der Halle einfanden. Die 7. Klasse mit 32 Schülern welche ich schon zuvor besucht habe und eine 4. Klasse mit etwa 24 Schülern. Die Schüler begannen sich auf einer Linie, geschlechtergetrennt und der Grösse nach aufzustellen.

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Die 7. Klasse, rechts die 4. Klasse.

Da ich vis-à-vis von der 4. Klasse sass, richtete ich meine Aufmerksamkeit zuerst dieser Klasse zu.

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Als der Lehrer langsam vor die Klasse ging herrschte noch ein bisschen Unordnung.

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Dies änderte sich jedoch schlagartig als er vor der Klasse stand.

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Auf Kommando drehten sich alle Schüler zur selben Seite.

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Weitere Kommandos liessen die Schüler auf der Stelle marschieren.

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Um dann schlussendlich als Aufwärmübung auf der Linie der einen Hälfte des Volleyballfeldes zu marschieren.

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Die 7. Klasse machte als Aufwärmübung ein paar Stafettenartige Sprintübungen. Danach stand bei ihnen Volleyball- und Basketballtraining auf dem Plan. Die Bälle flogen nur so durch die Hallenhälfte und manchmal auch in die andere Hälfte oder gar in meine Richtung. Das Niveau dieser 7. Klasse ist ziemlich hoch. Die 4. Klasse stellte in ihrer Hallenhälfte Material auf für Balanceübungen und Weitsprung. Wegen der Gefahr von Volleybällen abgeschossen zu werden unterliess ich es weitere Fotos zu machen.

Am Mittag gingen wir zu viert was essen um dann knapp eine Stunde später wieder im Schulzimmer zu stehen. Diesmal konnte ich zwei Englischlektionen von Rita besuchen. Zuerst eine 4. Klasse und dann eine 3. Klasse. Jeweils Halbklassen zu 10 beziehungsweise 14 Schülern. Die Schüler waren sehr interessiert an mir. Zu Beginn der Lektion standen alle auf, so tat ich dies auch und dann staunten die nicht schlecht, als sie einen so grossen Mann sahen. Einer der 4. Klasse packte gleich sein Material zusammen und setzte sich neben mich.

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4. Klasse, rechts im Bild der Junge der sich neben mich setzte, rechts die 3. Klasse.

Danach war für mich der Schultag zu Ende. Ich besuchte ein Internetcafe um meine Mails zu checken. Die E-Mail welche ich erwartete war da; die Zusage zur Tour mit den beiden Schweizern. Wunderbar.

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Dann ging ich zurück in die Wohnung von Rita im Backsteinhaus oben auf dem Foto. Am Abend kochte Silvia einen Kartoffelgratin mit Speck und Käse überbacken. Es war super fein und eine gute Abwechslung zu dem vielen Schafsfleisch welches ich in letzter Zeit gegessen habe.

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Silvia und Eliane am Kartoffelschneiden, rechts Rita am Fotos anschauen welche ich in der Schule gemacht habe.

Von Darkhan habe ich nicht viel gesehen. In der Stadt leben zwischen 75’000 und 100’000 Menschen, es ist die drittgrösste Stadt der Mongolei, jeweils in Konkurrenz um den zweiten Platz mit Erdenet. Der Stadtteil in welchen Rita wohnt sieht ziemlich westlich aus. Die Häuser haben alle das selbe Aussehen, 60er Plattenbauten, hie und da ein Backsteinhaus. Kein Wunder wurde die Stadt erst 1961 gegründet. Damals wurde die Stadt vor allem Metallindustrie geplant, daher auch der Name Darkhan, was soviel wie “Schmied” bedeutet. Heute wird in der Umgebung von Darkhan verhältnismässig viel Landwirtschaft betrieben.

Am Donnerstag morgen um 8 Uhr begleitete mich Silvia zum Busbahnhof. Ich bestieg kurz darauf den Bus Richtung Ulan Bator, er fuhr jedoch erst kurz nach 9 Uhr ab. Im Bus lief ein Mongolischer Spielfilm auf dem Flachbildschirm. Als der Bus Darkhan verliess, wurde der Fahrer darauf hingewiesen, dass die Strasse weitervorne gesperrt sei. Trotzdem fuhr er weiter und musste dann umkehren und auf einem Umweg über Land an der gesperrten Stelle vorbei. Warum die Strasse gesperrt was konnte ich nicht erkennen. Auf der Fahrt nach Ulan Bator sah ich viele Mähdrescher welche am Korndreschen waren. Das Korn sei angeblich zu klein und werde daher vorwiegend als Tierfutter verwendet. Es waren auch sehr viele Lastwagen vollbeladen mit Heu unterwegs. Die Mongolen bereiten sich auf den Winter vor. Als der Bus näher zu Ulan Bator kam vielen erneut Schneeflocken.

Vom Busbahnhof nahm ich ein Taxi in die Stadt und ging ins UB Guesthouse zurück. Im Guesthous traf ich auf Gene mit welchem ich in Terelj Nationalpark war. Er nahm mich gleich mit zu Schwarzmarkt wo ich mir warme Unterhosen und einen “maybe”-Adidas Faserpelz für 10’000 Tugrik (7CHF) kaufte. Diesmal habe ich es geschafft einige Fotos auf dem Markt zu machen:

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Bei einem Strassenhändler auf dem Schwarzmarkt kauften Gene und ich uns je ein Spiess. Das weisse Stück ist pures Fett wie wir feststellten.

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Der Spiess war so gut, dass wir beim nächsten Strassenhändler einen weiteren kauften.

Vom Schwarzmarkt liefen wir dann wieder ins Zentrum um uns eine Show mit traditionellen Tänzen, Liedern und Kehlkopfsängern anzuschauen. Die Tänze gefielen mir ziemlich gut und auch die Mongolischen Lieder waren sehr schön und gut gesungen. Aber was für mich herausstach waren die Kehlkopfsänger, das hat so unglaublich schräg getönt. Neben dem gab es auch noch einen Maskentanz und eine Schlangenfrau die ein paar abgefahrene Kunststücke vorführte.

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Danach gingen Gene und ich gemeinsam Essen und noch für einen Drink in ne Bar. Das Essen und der Drink machten mich so müde, dass ich danach zurück ins Guesthouse ging und mich ins Bett verkroch.

Am nächsten Morgen um 10.00 Uhr hatte ich mit Gene abgemacht eine Messe zu besuchen welche um 11.00 Uhr beginnen sollte. Doch irgendwie fanden wir es dann doch nicht notwendig diese Messe zu besuchen und gingen erst um 12.00 aus dem Guesthouse raus. Wir besuchten das Naturhistorische Museum von Ulan Bator welches mit vielen Dinosaurierskeletten und versteinerten Bäume und Dinosauriereier. Fotografieren war mal wieder nicht erlaubt, was dazu führte, dass ich umso mehr zu fotografieren versuchte.

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Neben den Dinosauriern hatte es auch ein paar andere komische Tiere. Smiley

Das Historische Museum war leider geschlossen, ich hätte mir gerne die Spezialausstellung über Chinggis Khan angesehen. Möglicherweise habe ich kurz vor Ende meines Aufenthalts in der Mongolei noch Zeit dafür. Wir machten uns also auf den Weg Ulan Bator ein wenig zu erkunden, bis jetzt habe ich ja nur den Schwarzmarkt gesehen. Ulan Bator wächst täglich. Immer mehr Menschen zieht es in die Stadt, sie glauben in der Stadt die einzige Möglichkeit zum Überleben zu sehen. Vor allem die Töchter der Nomaden zieht es in die Stadt. Aber auch ganze Nomadenfamilien ziehen in die Stadt, oder besser gesagt an den Rand der Stadt. Dort bauen sie ihre Jurten auf und versuchen dann auch irgend eine Weise zu Geld zu kommen um über die Runden zu kommen. Daneben sieht man Wolkenkratzer aus dem Boden spriessen als wäre das Bauen gratis.

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Im linken Bild wird gerade eine Jurte von Hand aufgebaut, daneben wird mit schweren Maschinen mehrstöckige Gebäude erstellt. Rechts das Internet Cafe “Game On”, wobei wohl “Game Over” passender wäre.

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Weil die Grünfläche begossen werden muss und es kalt wurde, entstanden diese Eisformationen. Rechts ganz normaler Verkehr.

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Ein Quartier in Ulan Bator welches genau so gut irgendwo in Westeuropa sein könnte.

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Chinggis Khan auf dem Berge.

Gene und ich liefen aus Ulan Bator raus um auf einen nahe gelegenen Hügel zu steigen und eine Übersicht von Ulan Bator zu erhalten.

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Die Aussicht vom Hügel neben dem Hügel mit Chinggis Khan drauf.

Auf dem Panoramabild ist ersichtlich wie viel gebaut wird, und wohl noch geplant ist. Man sagt, wenn jemand Ulan Bator für einen Monat verlässt und dann zurück kommt, wird es mindestens ein Gebäude neu geben. Hier noch ein paar weiter Eindrücke von Ulan Bator:

Insgesamt gefällt mir die Stadt nicht besonders. Ich bin froh hatte ich bis jetzt die meiste Zeit auf Trips war und das wir auch weiter so sein. Der Verkehr hier ist das Schlimmste. Unglaublich wie viele Auto es hier hat und jeden Tag stehen diese im Stau, immer am selben Ort und jedes Mal begleitet von einem riesen Hupkonzert. Aber die Hupe gehört wohl sowieso zum must-have. Ein Auto ohne Hupe kommt nicht vorwärts. Zum überqueren der Strasse muss man vorsichtig loslaufen und eventuell in der Mitte der Strasse kurz warten oder sich halt beeilen. Nützlich sind sogenannte Schutzschilder, was soviel bedeutet wie einfach dann laufen, wenn die Mongolen laufen.

Am Samstagmorgen wollte ich diesen Blogeintrag hochladen bevor ich wieder auf einen längeren Trip ging, doch die Website war wiedermal nicht online. So machte ich dann auf den Weg zum Golden Gobi Hostel wo ich mit Karin und Stefan abgemacht hatte, um gemeinsam mit ihnen einen Teil ihrer Tour mitzumachen.

Cheers

Simu



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1 Antwort zu “Spontanität ist gefragt in Ulan Bator”

  • Matze sagt:

    also ich weiss ja nicht, das intérieur des busses nach darkhan kommt ziemlich gronibard daher, aber das liegt ev. auch an meiner farbenschwäche 😀

    kehlkopfgesang? gronibard?

    ich bin natürlich etwas traurig, dass dir meine lieblingsstadt nicht so gut gefällt, chch! falls wir irgendwann mal zusammen weltreise spielen und du ulan bator als reisedestination ziehst, können wir gerne tauschen!

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